20.11.2014: Leusel Meyer lebt das Rote Kreuz
Püttlinger engagiert sich als Bereitschaftsleiter und Blutspendebeauftragter
Leusel Meyer mit einem Bildnis des DRK-Gründers Henry Dunant. Seine Kameraden haben ihm das Bild zu seinem 55. Geburtstag in diesem Jahr geschenkt.
Im Jahr 1859 erlebte der Genfer Kaufmann und spätere Friedensnobelträger Henry Dunant die Gräuel der Schlacht von Solferino. Unter dem Slogan „Tutti fratelli“ (Alle sind Brüder) organisierte Dunant die Pflege der Verwundeten, und zwar auf beiden Seiten. Anschließend warb er für seine neue Idee, im Kriegsfall neutral und unparteiisch die Verwundeten zu versorgen. Mit vier Gleichgesinnten Genfer Bürgern gründete Dunant das „Internationale Komitee vom Roten Kreuz“.
Henry Dunant ist das große Vorbild des Püttlingers Leusel Meyer. Seit seiner Jugend Mitte der 1970er engagiert sich der heute 55-Jährige ehrenamtlich beim DRK Püttlingen – verantwortlich seit 1989. Leusel Meyer ist Bereitschaftsleiter und Blutspendebeauftragter des DRK-Ortsverbandes Püttlingen und ist noch immer von der Idee des Deutschen Roten Kreuzes fasziniert. „Das ist eine universelle Organisation, ein Netzwerk in der ganzen Welt“, sagt Meyer. Nicht von ungefähr sind internationale Begegnungen ein Steckenpferd von Leusel Meyer. Immer wieder neue Kontakte knüpfen, immer wieder etwas Neues ausprobieren, beseelt von der Idee zu helfen. Leusel Meyer lebt das Rote Kreuz.
Seit 1970 führt der DRK-Ortsverband Püttlingen Blutspendetermine durch. Vier Regeltermine im Jahr müssen koordiniert und abgewickelt werden. Im Durchschnitt kommen 140 Spender, es waren auch schon 170. „Es ist immer wieder Überzeugungsarbeit zu leisten und den Menschen zu vermitteln, wie wichtig Blutspenden sind“, betont Meyer. Mit 25 bis 30 Helfern ist der Rote-Kreuzler bei diesen Terminen im Einsatz. Unterstützt von älteren Damen die in der Küche helfen, damit die Blutspender versorgt sind. Er selbst hat bereits 108 Mal Blut gespendet.
Neben den Blutspendeterminen werden gemeinsame Aktionen mit anderen Ortsverbänden durchgeführt, Bereitschaftsdienste bei Veranstaltungen absolviert, Helfer und Führungskräfte des DRK geschult. Leusel Meyer selbst nimmt nach wie vor an Tagungen und Fortbildungsmaßnahmen teil, besucht Messen. Da kommen an einem Wochenende schon mal 30 bis 35 Stunden Einsatz für den Ortsverband zusammen.
Ob ihm dieses ehrenamtliche Engagement zu viel wird? Diese Frage hat sich Leusel Meyer nie gestellt. Im Gegenteil. Es macht ihm Spaß und er ist tief verankert in dieser Gemeinschaft. Sein Engagement geht sogar noch weiter.
Ein DRK-Museum geplant
Ein brandneues Projekt ist die Einrichtung eines DRK-Museums mit dem Landesverband. Aktuell werden dafür geeignete Räumlichkeiten gesucht. 15 DRK-Museen gibt es in Deutschland. Das Saarland ist hier noch ein weißer Fleck. Das soll sich nun ändern.
Leusel Meyer sammelt seit 25 Jahren alles rund um das Thema DRK – Erste-Hilfe-Unterrichtstafeln, Uniformen, Orden, Briefmarken, sanitätstechnische Gerätschaften, Plakate, Bilder, Dokumente, Bücher. Wie viele Objekte und Teile sich inzwischen in seinem Haus angesammelt haben weiß er nicht so genau. Er lebt quasi in seiner Sammlung. Jeder freie Platz ist angefüllt. In der Garage steht eine komplette alte Feldküche. Alte Schaufensterpuppen mit original Uniformen musste er bereits bei einem Freund einquartieren. Leusel Meyer geht oft auf Versteigerungen, pflegt internationale Kontakt und kann dadurch Exponate aufstöbern, die er sonst nie gefunden hätte. Ein DRK-Museum ist nur die logische Konsequenz.
Quelle: dos/Wochenspiegel